Elisabeth Mierendorff

war kein Mensch, der sich in den Vordergrund und sein Herz jedermann offen zur Schau stellte. Wem sie aber ihr Vertrauen schenkte, der lernte eine gebildete, vielseitig interessierte und interessante Frau kennen, die trotz erheblicher Schicksalsschläge und Erkrankungen eine bis zum Tode positive Lebenshaltung beibehielt. Es war eine Freude, ihren mit feinsinnigem Humor gewürzten Erzählungen zu lauschen. Elisabeth Mierendorffs besondere Liebe galt - neben der Literatur und ihren Handarbeiten - zeitlebens den Tieren. Am 01.09.1910 wurde Elisabeth Mierendorff als Elisabeth Olga Julia Margarethe von Zaluskowski in Ostrowo/Posen geboren. Hier wuchs sie mit ihrem jüngeren Bruder Konrad, dem sie stets in inniger schwesterlicher Liebe verbunden war, auf, bis der Krieg die Familie nach Berlin verschlug. Ihren großen Lebenstraum, den Beruf der Tänzerin zu erlernen und auszuüben, mußte sie aufgrund ihrer schwachen körperlichen Konstitution schon während der mit Euphorie begonnenen Ausbildung aufgeben. In den folgenden Jahren war sie für mehrere führende Berliner Redaktionen tätig und veröffentlichte zahlreiche Kurzromane und Erzählungen. Anfang der fünfziger Jahre siedelte Elisabeth Mierendorff nach Eutin-Fissau auf den »Lindenhof« über, den ihre Tante 1912 für die Familie erworben hatte. Nachdem der Bruder aus dem Krieg nicht heimkehrte, fiel der »Lindenhof« durch Erbfolge an Elisabeth Mierendorff. Um den Hof bewirtschaften zu dürfen, mußte sie die nach geltendem Höferecht erforderliche landwirtschaftliche Fachausbildung absolvieren. Elisabeth Mierendorffs im Jahre 1952 mit Eberhard Mierendorff geschlossene Ehe blieb kinderlos. So konnte sie sich bis zum Tode ihres Ehemannes im Oktober 1989 mit ihrer ganzen Liebe der gemeinsam mit ihm betriebenen Zucht von Jagdhunden (Deutsch Kurzhaar und Teckel) widmen. Viele Hunde aus dem Zwinger »Vom Krückenmoor« erlangten hohe Auszeichnungen. Bis zu ihrem Tode am 30. Juni 1999 lebte Elisabeth Mierendorff zurückgezogen auf dem »Lindenhof«, begleitet von ihren treuen Hündinnen »Dora« und »Püppi«.